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Abbruch als erste Etappe vom Neubau - Bachelorthesis 2025
Kantonsspital Dättwil, Aargau

Der obsolete, schlafende Riese: Das alte Kantonsspital Baden in Dättwil bereitet sich auf seinen Abriss vor. Unmittelbar daneben steht bereits seine Nachfolgerin: Agnes. Die beiden Gebäude wirken wie Geschwister, deren Kommunikation sich auf ein Minimum beschränkt ‹ sowohl akustisch als auch visuell. Die KSB-Strategie sieht alle 50 Jahre einen Spitalneubau neben dem bestehenden Bau vor; der Altbau wird rückgebaut und durch einen begrünten Park ersetzt. Diese absehbare Vergänglichkeit verbindet Alt- und Neubau zu einer Schicksalsgemeinschaft. Die Thesis beschäftigt sich mit der Frage, welche baulichen und programmatischen Interventionen notwendig sind, um den Bestand so zu transformieren, dass ein Neubau auf der grünen Wiese überflüssig wird. Durch etappenweise Eingriffe im Sockel sollen die beiden Spitäler mehr Raum zum Atmen erhalten, sich ergänzen und voneinander profitieren. Mit rund 50’000m2 Nutzfläche wird das Spital zum Resonanzkörper: Es bietet Raum, um auf Schwingungen - sprich: die Bedürfnisse des neuen Spitals Agnes und der Gemeinde Dättwil - zu reagieren. Der geplante Abriss wird dabei zur ersten Etappe eines Transformationsprozesses. Mit dieser ersten Umnutzung verliert der Planungsprozess seine Linearit.t; er wird kontingent - offen für Bewegung, Nutzungsveränderung und die Neuinterpretation von Raum und Zeit. Der unsichtbare Schutzschild der monokulturellen Spitalnutzung wird aufgebrochen und zugänglich gemacht. In 50 Jahren bildet die bestehende Primärstruktur des Sockels das Rohgerüst für ein neues Innenleben. Ein anpassungsfähiges Konstruktions- und Raumsystem wird entwickelt, das den Anforderungen an Raumanordnung und Gebäudetechnik gerecht wird.