










Entwicklung Industrieareal
Auf dem alten Industrieareal namens Viktoria Areal in Baar bestand die Aufgabe darin, Wohn- und Lebensraum für 50 Personen zu schaffen. Zwei Zeitzeugen des Areals, der Fabrikschlot und die Werkhalle an der Hauptstrasse, spielen aus geschichtlicher Perspektive eine wichtige Rolle. Beide Strukturen werden heute nicht mehr genutzt. Ein zentraler Aspekt des Konzepts war, die neuen Wohnungen in die bestehenden Strukturen zu integrieren. Das Konzept der Wiederbelebung dieser Zeitzeugen ist neben ästhetisch auch funktional. Der Schlot wird durch eine leichte Konstruktion mit Wohnungen umhüllt, was den Kamineffekt für kontrollierte Abluft sowie im Winter als Wärmespeicher nutzbar macht. Innerhalb der Wohnungen bleibt der Schlot sichtbar. Die Werkhalle wird durch den Treibhauseffekt aktiviert: Im Winter speichert sie Wärme, und im Sommer ermöglicht das Öffnen der Fassadenelemente eine Durchlüftung. Durch das Umkehren der bestehenden Stahlträger orientieren sich die Wohnungen im Obergeschoss zur Platzfläche und zum Schlot. Dieser Platz verbindet die beiden Zeitzeugen und schafft eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten. Um die bestehende Struktur aus gemauertem Klinker (Schlot) und Beton (Halle) zu bewahren, wurden filigrane und helle Strukturen verwendet. Dadurch bleiben die ursprünglichen Elemente sowohl innen als auch aussen sichtbar. Die Wohnungen im Schlot sind durch offene Grundrisse charakterisiert, bei denen es – ausser bei den Nasszellen – keine festen Wände gibt; stattdessen trennen Vorhänge die Räume. In der Werkhalle befinden sich Studios im EG und Maisonettwohnungen im OG. Die 30 BewohnerInnen des Schlots leben in privaten Einheiten, die sich über einzelne Geschosse erstrecken. In der Halle gibt es gemeinschaftliches Wohnen für 20 Personen mit kleineren Wohnformen, in denen Wohnen und Arbeiten miteinander verschmelzen.